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deutsch

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De Di
Adjektiv

Gemessen an der Zahl der Sprecher ist Deutsch die wichtigste Sprache in West- und Mitteleuropa. Zusammen mit Englisch, Niederländisch und Friesisch (Westfriesisch; Nordfriesisch) gehört es zur westlichen Gruppe der germanischen Sprachen. In seiner standardisierten Form ist es jedoch sprachlich konservativer und hat mehr von der synthetischen Morphologie des gemeinsamen Vorfahren bewahrt. Die Dialekte weisen eine große Variationsbreite auf, mit einem geringen Grad an gegenseitiger Verständlichkeit, und die Standardform ist relativ spät als Folge der politischen Zersplitterung Mitteleuropas entstanden.

Im Gegensatz zu anderen Bezeichnungen dieser Art ist das Wort deutsch nicht von einem Volks- oder Stammesnamen abgeleitet, sondern geht auf ein altes Substantiv mit der Bedeutung »Volk, Stamm« zurück. Das Adjektiv mhd. diut(i)sch, tiu(t)sch, ahd. diutisc, niederl. duits(ch) »deutsch« (aus dem Niederl. Stammt engl. Dutch »holländisch«) ist seit dem 10. Jh. bezeugt und steht neben dem schon im 8. Jh. Belegten mlat. theodiscus »zum Volk gehörig, volksgemäß« (mlat. theodisca lingua war die amtliche Bezeichnung der germanischen [altfränkischen] Sprache im Reich Karls d. Gr.). Es ist vermutlich eine Lehnübersetzung von griech. ethnikós, lat. gentilis. Zugrunde liegt ein westfränk. Adjektiv *ƥeodisk (als Gegenwort zu *walhisk »romanisch«). Es ist mithilfe des Suffixes -isc (nhd. -isch) zu dem später untergegangenen gemeingerm. Substantiv mhd. diet, ahd. diot(a), got. ƥiuda, aengl. ðeod, aisl. ƥjōð »Volk« gebildet, das auch im ersten Glied germ. Personennamen wie Dietrich, Dietmar erscheint und außerdem der Wortfamilie um deuten zugrunde liegt. Das Substantiv ist z. B. urverwandt mit air. tūath »Volk, Stamm, Land« und lit. tautà »Volk, Nation«, Tautà »Deutschland«. In der Geschichte des Wortes deutsch spiegelt sich die Herausbildung des deutschen Sprach- und Volksbewusstseins gegenüber den romanischen und romanisierten Teilen der Bevölkerung im Frankenreich und gegenüber dem Lateinischen. In der Auseinandersetzung zwischen West- und Ostfranken ist das Wort deutsch zur Gesamtbezeichnung der Stammessprachen im Osten des Frankenreichs, dem späteren Deutschland, geworden.

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